Zusammenfassung: Die kleine Schildkröte und die Geige

Tara, die junge Schildkröte, findet im Wald eine alte Geige und beschließt, darauf spielen zu lernen.

Obwohl es anfangs nicht so gut klappt und andere Tiere sich über sie lustig machen, übt Tara jeden Tag.

Tara lernt, dass ständiges Üben schließlich zu Erfolg führt und sie beeindruckende Musik machen kann.

  • In einem großen, grünen Wald, der von einem kleinen Bach durchzogen wurde, lebte eine kleine Schildkröte namens Tara. Ihre Welt war voller Wunder und Abenteuer, und Tara war bekannt für ihre unersättliche Neugier. An einem kühlen Herbsttag, als der Wald in vielen schönen Farben wie Rot, Gelb und Orange leuchtete, fand Tara etwas ganz Erstaunliches: eine alte, verstaubte Geige, verborgen unter einem Haufen herabgefallener Blätter.

  • Tara sah ein altes Instrument. Es sah schon ein bisschen kaputt aus, aber die Saiten glänzten im Sonnenlicht. Tara fand das Instrument sofort ganz toll und wollte es unbedingt anfassen. Ganz vorsichtig und behutsam machte sie die Geige frei, damit sie sie sehen konnte. Dann beschloss Tara, Geige spielen zu lernen. Sie wusste, dass es nicht leicht sein würde, denn ihre kleinen Pfoten waren nicht gemacht für schnelle, geschickte Bewegungen, doch ihr Herz war voller Entschlossenheit.

Jeden Tag nach ihren täglichen Aufgaben – der Suche nach Nahrung und dem gemütlichen Sonnenbaden – setzte sich Tara an ihren Lieblingsplatz nahe des Baches und begann zu üben. Die ersten Noten, die sie spielte, waren kratzig und schrill, so sehr, dass sie oft die Vögel zum Schweigen brachten und die anderen Waldtiere in sicherer Entfernung blieben. Der schnelle Fuchs und die alte, weise Eule, die häufig ihre Spaziergänge in der Nähe machten, kicherten anfänglich über die ungewöhnlichen Klänge.

Doch Tara ließ sich nicht entmutigen. Eines Tages, als die Sonne hinter den hohen Bäumen zu verschwinden begann, sprach die alte Eule Tara an: „Kleine Schildkröte, dein Einsatz ist bewundernswert, aber glaubst du wirklich, dass du das Spielen meistern kannst?“ Tara blickte auf, ihre Augen voller Entschlossenheit. „Ich mag langsam sein, und vielleicht klingen meine Lieder jetzt noch nicht schön, aber ich werde weiter üben, jeden Tag, bis meine Musik den Wald erfüllt.“

Mit den Monaten wuchs Taras Fähigkeit, und ihre Musik begann, sich zu wandeln. Ihre Töne wurden sanfter, die Melodien flüssiger. Die Schildkröte übte durch alle Jahreszeiten hindurch, unerschütterlich in ihrem Ziel, die Geige zu beherrschen. Als der nächste Herbst kam, waren ihre Melodien so süß und berührend, dass selbst der alte Hase, der sich am Anfang lustig über sie gemacht hatte, still wurde und lauschte.

Am ersten kühlen Herbstabend des nächsten Jahres lud Tara alle Tiere des Waldes zu einem Konzert ein. Viele Leute kamen zu Tara. Sie waren zuerst ein bisschen unsicher, aber auch sehr neugierig. Sie stellten sich um Tara herum am Ufer des Baches auf. Unter den Sternen spielte Tara ein Lied, das das Rauschen des Wassers und das Flüstern des Windes in den Bäumen einfing. Ihre Musik füllte die Luft, und die Waldtiere waren verzaubert. Ihre harte Arbeit und Beharrlichkeit hatten sich ausgezahlt, und sie spielte nun mit einer Schönheit und Leichtigkeit, die alle verblüffte.

Tara hatte durch ihre Ausdauer und Hingabe nicht nur ein außergewöhnliches Talent entwickelt, sondern auch den Respekt und die Bewunderung ihrer Freunde im Wald gewonnen. Ihre Musik brachte Freude und Harmonie in ihre Welt, und die Erinnerung an die schrillen Anfänge machte die süßen Klänge nur noch süßer. Tara bewies, dass mit Geduld und Ausdauer selbst die unwahrscheinlichsten Träume wahr werden können.

Was ist die Moral von „Die kleine Schildkröte und die Geige“ ?

Die Fabel von Tara zeigt uns, dass Beharrlichkeit und ständiges Üben zu außergewöhnlichen Ergebnissen führen können. Selbst wenn der Anfang schwierig ist und Andere vielleicht zweifeln, können kontinuierliche Anstrengung und Hingabe Wunder wirken. Tara lehrte alle im Wald eine wertvolle Lektion: „Übung macht den Meister.“