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Die Prinzessen, die lieber malen möchte

In einem königlichen Schloss, umgeben von blühenden Gärten und rauschenden Bächen, lebte Prinzessin Clara, eine junge Prinzessin mit leuchtenden Augen und langen, schwarzen Haaren. Anders als die anderen Prinzessinnen im Königreich, die ihre Tage mit dem Erlernen königlicher Etikette und dem Studium alter Geschichten verbrachten, hatte Clara eine besondere Leidenschaft: Sie liebte es zu malen. Der Pinsel tanzte geschickt über Leinwände, verstrichen Farben zu wunderschönen Landschaften und lebhaften Porträts, die das Leben im Königreich in all seiner Pracht und Farbe einfingen.

Doch im Königreich galt Malen nicht als passende Beschäftigung für eine Prinzessin.

„Clara, eine Prinzessin muss sich auf ihre Pflichten konzentrieren. Malen ist ein hübsches Hobby, aber es wird dir nicht helfen, eine weise Königin zu werden”, mahnte ihr Vater König Arthur, sanft, aber bestimmt. Immerhin sollte sie doch eines Tages ihren Pflichten nachkommen! Da würde ihr das Malen nichts nützen und ihr Vater wollte doch nur das Beste für seine einzige Tochter. Die Prinzessin nickte einfach nur und seufzte leise auf, da ihr das Malen doch eigentlich so viel Freude machte.

Eines Tages, während Clara in einem verborgenen Winkel des Schlossgartens malte, kam ihre Tante Veronica zu ihr. Sie war die jüngere Schwester von Claras Mutter und hatte nicht so viele Pflichten wie die Königin.

  • „Clara, was machst du da?”, die sanfte Stimme ihrer Tante Veronica ertönte hinter ihr. Clara zuckte zusammen, fürchtend, ermahnt zu werden.

    „Ich male nur, bitte sage nichts meinen Eltern!“, erklärte die Prinzessin und sprang von ihrem Stuhl auf. Auf der Leinwand vor ihr war ein eindrucksvolles Bild von dem Garten zu sehen. Es erstrahlte in hellen, bunten Farben. Ihre Tante schmunzelte: „Komm, ich zeige dir etwas.”

    Clara folgte ihrer Tante durch die alten Gemäuer des Schlosses und schließlich erreichten sie den höchsten Turm. Clara war noch nie hier gewesen, der Weg war so unendlich weit für sie! Doch gerade war sie sehr neugierig, was ihre Tante ihr zeigen wollte.

    „Was ist das für ein Raum?“

    „Das zeige ich dir“, ihre Tante zwinkerte ihr zu und öffnete die Tür. Hinter dieser offenbarte sich ein Raum mit Farbdosen, Leinwänden und Gemälden.


  • „Wow! Ein echtes Atelier!“ Clara lief in den Raum und sah sich mit großen Augen um. Sie konnte es kaum glauben, dass es so einen fantastischen Raum hier gab.

    „Ja, du kannst es gerne nutzen, wenn du es möchtest“.

    „Aber Vater möchte nicht, dass ich male“.

    „Keine Sorge, Clara, ich kümmere mich darum. Genieße du die Zeit hier“.

    Tante Veronica hielt ihr Wort und von diesem Tag an erhielt Clara nicht nur die Erlaubnis, sondern wurde auch ermutigt, ihre künstlerischen Fähigkeiten zu erkunden und zu entwickeln. Das verlassene Atelier wurde zu ihrem kleinen Ort, an dem sie ihrer Fantasie freien Lauf lassen konnte.

    Es dauerte nicht lange, bis die Nachricht von der talentierten Prinzessin-Malerin sich im ganzen Königreich verbreitete, und Clara wurde bewundert, nicht nur für ihre königliche Herkunft, sondern auch für ihre einzigartige Gabe, die Welt durch ihre Kunst zu verzaubern.

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Eines Nachmittags, als die Sonne ihre letzten Strahlen durch das Fenster warf und Clara gerade die letzten Züge eines Bildes vollendete, öffnete sich leise die Tür ihres Ateliers. Es war der König, der zufällig in der Nähe des Turms gewesen war. Natürlich wollte er nun wissen, wie die Kunstwerke seiner Tochter aussahen. Dennoch war er noch immer unzufrieden, dass seine Tochter diesen Unsinn im Kopf hatte.

„Clara, warum verbringst du deine Zeit mit diesen ... Zeichnungen?”, seine Stimme klang nicht glücklich.

Clara drehte sich überrascht um.

„Ich ... ich liebe es zu malen, Vater”, gestand sie, die Farben auf ihrer Palette fast vergessend. Der König betrachtete die Bilder genauer, seine Stirn in Falten gelegt. Doch je länger er schaute, desto mehr begann er, die Schönheit in den Pinselstrichen seiner Tochter zu erkennen.

„Wieso malst du denn so gerne, Clara?“, wollte der König dann wissen, um seine Tochter zu verstehen. Die junge Prinzessin lächelte einfach nur „Es macht mich einfach glücklich, Vater“. Sie wollte die Szenen, die sie sah, festhalten und mit anderen teilen.

Der König sah sich weiter um und ging einige Schritte durch das Atelier.

Nach einer Weile des Schweigens fasste der König einen unerwarteten Entschluss. „Clara, deine Bilder ... sie sind wunderbar. Das ganze Königreich sollte sie sehen.”

Claras Augen weiteten sich vor Überraschung und Freude. „Wirklich Vater? Das wäre fantastisch!“, sie drückte ihren Vater und strahlte ihn an.

Der König organisierte eine Ausstellung in den Gärten des Schlosses, um Claras Talent mit dem gesamten Königreich zu teilen.

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Als der Tag der Ausstellung kam, strömten Menschen von überall her, um die Gemälde der Prinzessin zu bewundern. Sie staunten über die Farben und die Lebendigkeit der vielen Kunstwerke.

„So viel Schönheit”, flüsterten die Besucher, „die Prinzessin ist wirklich sehr talentiert.”

Der König stand abseits, beobachtete die Reaktionen und ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Er hatte nie erwartet, dass die verborgene Leidenschaft seiner Tochter solch eine Welle der Bewunderung und Freude auslösen könnte. Clara, die unter den Gästen umherging, fühlte sich unbeschreiblich glücklich, ihre Bilder mit anderen zu teilen.

Die Ausstellung wurde ein Erfolg und der König ermutigte seine Tochter weiter zu malen. Doch nicht nur Clara malte, das gesamte Königreich war inspiriert und viele Bewohner griffen nun selber zum Pinsel.

Eines Tages, als der König und Clara durch die Straßen schlenderten, bemerkten sie, wie die Bewohner ihre Kunstwerke stolz präsentierten. „Siehst du, Vater? Wie schön die Kunstwerke der Bewohner sind”, sagte Clara leise. Der König nickte zustimmend. „Du hattest recht, meine Tochter. Wahre Größe liegt darin, sich selbst treu zu sein. Deine Kunst hat uns allen gezeigt, wie wichtig es ist, unsere Träume zu leben.”

Als Clara und der König wieder in das Schloss zurückkehrten, wurden sie von Claras Tante Veronica empfangen. „Guten Abend, war euer Spaziergang schön?“, erkundigte sie sich. Die Prinzessin nickte aufgeregt und gluckste leise auf.

Share information about your brand with your customers. Describe a product, make announcements, or welcome customers to your store.„Er war wunderbar! Das ganze Königreich malt nun ebenfalls! Es freut mich so sehr“, die Prinzessin stürmte los zu ihrem Atelier. Der Spaziergang hatte sie beflügelt, wieder zum Pinsel zu greifen.

Gegen Abend klopfte Tante Veronica an die Tür und trat in den Raum ein. „Guten Abend, Clara. Dein Vater schickt mich, dass es Abendessen gibt“, sie sah sich um „Außerdem möchte ich mir deine neuen Kunstwerke sehen“.

Clara strahlte ihre Tante an und ergriff ihre Hand, um ihr ihre Gemälde zu zeigen. Am Ende drehte sie sich zu Tante Veronica hin.

„Danke, dass du mich unterstützt hast, dass ich malen darf! Ohne dich hätte ich das nie geschafft“, sagte sie über glücklich. Ihre Augen strahlten vor Glück.

„Natürlich unterstütze ich dich. Doch dank deines Talents hast du das erreicht. Das warst du alleine“, Veronica strich ihr über die schwarzen Haare und lächelte ihre Nichte liebevoll an.

Zusammen mit ihrer Tante verließ sie das Atelier. Prinzessin Clara war froh, dass sie nun malen durfte. Der König hatte veranlasst, dass es jetzt einmal im Jahr eine Ausstellung gab, in der Clara ihre Kunstwerke ausstellen konnte. Es war immer ein freudiges Fest, wo alle Bewohner kamen und das Talent der Prinzessin bestaunten.

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