Gute Nacht, verrückte Socken!
Es war einmal ein kleiner Junge namens Tim, der hatte eine Schublade voller Socken. Aber diese Socken waren keine gewöhnlichen Socken. Nein, sie waren verrückte Socken! Jede Socke hatte ihr eigenes, buntes Muster und manchmal, wenn Tim nicht hinsah, tanzten sie durch sein Zimmer.
Eines Abends, als Tim sich fürs Bett fertigmachte, bemerkte er, dass zwei seiner Socken fehlten. „Wo könnten sie nur sein?“, fragte er sich und schaute unter das Bett, hinter den Vorhang und sogar in den Bücherregalen. Aber die Socken waren nirgends zu finden.
Hatte er sie doch zurück in die Schublade gelegt und konnte sich nicht mehr daran erinnern? Tim zog sie auf und - oh Schreck! - die Schublade war leer, nur eine kleine Notiz lag darin. Auf der Notiz stand: „Wir sind auf einer geheimen Mission! Finde uns, wenn du kannst!“
Tim konnte es kaum glauben. Seine Socken auf einer Mission? Das musste er mit eigenen Augen sehen! Also zog er schnell seinen roten Schlafanzug an, setzte seine Mütze auf und machte sich für sein großes Abenteuer bereit. Er schnappte sich seine Taschenlampe und schlich leise aus seinem Zimmer. Die Jagd nach den verrückten Socken hatte begonnen!
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Tim folgte den kleinen, bunten Fusseln auf dem Boden, die wie Brotkrumen aussahen. Sie führten ihn die Treppe hinunter, durch die Küche und schließlich zur Hintertür. „Sie müssen in den Garten gegangen sein!“, dachte Tim und öffnete vorsichtig die Tür. Draußen im Mondlicht sah er etwas wirklich Komisches: Die verrückten Socken tanzten auf der Wäscheleine!
Tim stand mit offenem Mund da und beobachtete, wie seine Socken fröhlich im Mondlicht tanzten. Sie hüpften und wirbelten auf der Wäscheleine. Tim kicherte. „So etwas habe ich ja noch nie gesehen!“ -
„Pssst! Komm her und tanz mit uns!“, rief eine der Socken, eine mit lustigen Punkten und Streifen. Tim war ein bisschen schüchtern, aber die Socken sahen so aus, als hätten sie viel Spaß. Also stieg er vorsichtig auf einen kleinen Stuhl, um näher an die Wäscheleine zu kommen.
Kaum hatte er das Gleichgewicht gefunden, begannen die Socken, ihn in ihren Tanz einzubeziehen. Sie schubsten ihn sanft von einer Seite zur anderen und bald tanzte Tim, als hätte er nie etwas anderes getan. Die Socken jubelten und auch Tim konnte nicht aufhören zu lachen.
Nach einer Weile sagte eine kleine, grüne Socke mit blauen Tupfen: „Tim, wir haben dich hierhergebracht, weil wir deine Hilfe brauchen. Unsere Freundin, die funkelnde Glitzersocke, ist verschwunden. Wir glauben, sie ist im Keller.“
Tim war sofort bereit zu helfen. „Keine Sorge, ich werde euch helfen, sie zu finden!“, rief er mutig. Die Socken klatschten freudig in ihre kleinen Sockenhände und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Keller. Die Taschenlampe in Tims Hand leuchtete den Weg aus, während sie die dunkle Treppe hinabstiegen.
Im Keller war es kühl und ein wenig gruselig, aber Tim war ein mutiger Junge. Sie suchten hinter alten Kisten, unter staubigen Tischen und in vergessenen Ecken. Schließlich, hinter einem alten, knarrenden Schrank, fanden sie die funkelnde Glitzersocke, die sich in einem Spinnennetz verfangen hatte.
Tim näherte sich vorsichtig dem alten Schrank im Keller. Die funkelnde Glitzersocke zappelte verzweifelt, um sich aus dem Spinnennetz zu befreien, das zwischen den Holzbrettern gespannt war. "Keine Angst, ich helfe dir!", rief Tim mutig. Er streckte seine Hand aus und zog sanft an der Socke, um sie zu befreien. Mit einem leichten Ruck war die Socke frei und sie flatterte dankbar neben ihre Freunde.
Die funkelnde Glitzersocke erstrahlte im schwachen Licht der Taschenlampe. "Danke, Tim!", sagte sie mit einer glitzernden Stimme. "Ich dachte schon, ich müsste für immer hier bleiben." Tim lächelte. "Kein Problem, ich bin froh, dass ich helfen konnte."
Die anderen Socken tanzten um Tim herum und jubelten. Sie waren so glücklich, wieder vereint zu sein, dass sie beschlossen, ein kleines Fest zu feiern. „Wir müssen das feiern!“, rief die Socke mit den Punkten und Streifen. „Ein Fest der verrückten Socken, mitten in der Nacht!“
Die Socken holten alte Dosen und Deckel aus dem Keller und begannen auf ihnen zu trommeln und zu klappern. „Ping!“, „Pong!“, „Boing!“ – die Socken machten ganz merkwürdige Musik und Tim krümmte sich vor Lachen. Selbst die Spinnen kamen aus ihren Ecken, um zuzuschauen (und vielleicht auch ein wenig mitzutanzen).
Nach dem Konzert führten die Socken Tim zurück in den Garten. „Tim, es ist Zeit für dich, ins Bett zu gehen“, sagte die funkelnde Glitzersocke. „Aber bevor du gehst, möchten wir dir etwas schenken.“ Aus einer kleinen Kiste, die unter der Wäscheleine versteckt war, holten sie eine ganz besondere Socke heraus. Sie war goldfarben und funkelte im Mondlicht. „Das ist die Socke der Träume. Wenn du sie trägst, wirst du die schönsten Träume haben“, erklärte die Socke mit den Punkten und Streifen.
Tim war sehr glücklich. „Oh, vielen Dank! Ich werde sie heute Nacht gleich anziehen.“ Die Socken klatschten und hüpften vor Freude. Dann, einer nach dem anderen, verabschiedeten sie sich von Tim und flatterten zurück in die Schublade, bereit für ihren Schlaf.
Tim ging zurück in sein Zimmer, zog die neue goldene Socke an und schlüpfte unter seine warme Decke. „Gute Nacht, verrückte Socken!“, flüsterte er, als er aus dem Fenster den Mond beobachtete. Er konnte es kaum erwarten, einzuschlafen und zu träumen. Und wirklich, als er seine Augen schloss, begannen die schönsten Träume sein kleines Kopfkissen zu füllen.
Er träumte von fliegenden Socken und tanzenden Sternen, von lustigen Abenteuern mit neuen Freunden und von einem endlosen Himmel, der so bunt war wie seine verrückten Socken. Als Tim am nächsten Morgen aufwachte, erinnerte er sich an alles und ein großes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus.