

Tief in der eisigen Welt der Antarktis lebte ein kleiner Pinguin namens Piko. Er war noch jung, aber voller Neugier. Sein glänzendes schwarzes Gefieder schimmerte im sanften Mondlicht, und seine kleinen Füße watschelten flink über das kalte Eis. Piko liebte es, die Welt um sich herum zu erkunden – die weiten, weißen Landschaften, das leise Knirschen des Schnees unter seinen Füßen und das sanfte Rauschen des Meeres, das an den Rand des Eises schlug.
Jeden Abend, bevor es Zeit war zu schlafen, lief er zu einem besonderen Ort – einer kleinen Eisspitze, die sich weit ins Meer hinaus erstreckte. Dort setzte er sich hin, kuschelte seine Flügel um sich selbst und blickte in den Himmel.
Eines Abends, als er gerade den ersten funkelnden Stern entdeckte, geschah etwas Magisches. Über ihm begannen sanfte Farben zu leuchten. Zuerst ein zartes Grün, dann ein tiefes Blau und schließlich ein schimmerndes Violett. Die Farben tanzten über die Sterne hinweg und malten leuchtende Wellen in den Himmel.
Piko blinzelte und traute seinen Augen kaum. „Oh, wie wunderschön!“, flüsterte er staunend. Noch nie hatte er etwas so Schönes gesehen. Die Lichter schienen sich über den Himmel zu bewegen, als würden sie ihm zuwinken. „Vielleicht erzählen sie wirklich eine Geschichte…“, murmelte Piko leise zu sich selbst.
Seine Mama, die in der Nähe war, lächelte sanft. „Das ist das Polarlicht, mein Schatz. Es erzählt den Tieren hier am Südpol eine Gute-Nacht-Geschichte. Manche sagen, es sind die Träume der Sterne, die über uns tanzen.“
Piko blinzelte. „Die Träume der Sterne?“
Mama nickte. „Ja. Wenn du ganz genau hinsiehst, kannst du vielleicht spüren, was sie erzählen.“
Piko schloss die Augen und lauschte. War es der Wind? Oder wirklich eine Stimme? Er hörte ein sanftes Flüstern, ein Summen, das sich wie ein Lied anhörte. Es war beruhigend, fast so, als würde jemand sagen: Schlaf gut, kleiner Pinguin… träume süß.
Ein wohliges Gefühl breitete sich in ihm aus. Doch Piko war noch nicht müde. Er wollte mehr über das Polarlicht erfahren. „Ich will es von ganz nah sehen!“ rief er und sprang ins Wasser.
Das Wasser fühlte sich kühl und frisch an, aber Piko störte das nicht. Er liebte es, durch die ruhigen Wellen zu gleiten. Unter der Oberfläche war es still und friedlich. Das Mondlicht schimmerte durch das eiskalte Wasser, und Piko paddelte mit seinen kleinen Flossen vorwärts.
Während er weiter schwamm, hörte er plötzlich ein tiefes, ruhiges Summen. Er hielt inne. Da! Vor ihm glitten riesige Schatten durch das Wasser. Es waren Wale!
Die majestätischen Tiere bewegten sich langsam, fast so, als würden sie durch das Meer tanzen. Ihre tiefen Gesänge erfüllten das Wasser mit sanften Schwingungen, und Piko spürte, wie sich sein Herzschlag an das ruhige Tempo der Wale anpasste.
Er sah, wie kleine Luftblasen an die Oberfläche stiegen, als die Wale sanft ausatmeten. Ein junger Wal, nicht viel älter als Piko, drehte sich einmal um die eigene Achse und ließ sich treiben. „Willst du mit uns schwimmen, kleiner Pinguin?“ fragte er mit fröhlicher Stimme.
„Oh ja!“, rief Piko und paddelte aufgeregt mit seinen Flossen. Gemeinsam glitten sie durch das leuchtende Wasser, das im Licht des Polarlichts schimmerte.
Einer der Wale schwamm nahe an ihn heran. Sein großes Auge sah Piko freundlich an. „Warum bist du noch wach, kleiner Pinguin?“ fragte der Wal mit einer Stimme, die sich wie ein sanftes Grollen anhörte.
Piko lächelte. „Ich wollte das Polarlicht von ganz nah sehen!“
Der Wal nickte langsam. „Das Polarlicht ist etwas Besonderes. Es erinnert uns daran, dass die Nacht voller Wunder ist. Doch auch Wunder brauchen Ruhe. Vielleicht ist es Zeit, nach Hause zu schwimmen.“
Piko überlegte. Er mochte das Polarlicht wirklich sehr. Aber jetzt, da er den Wal so ruhig und sanft sprechen hörte, spürte er eine wohlige Müdigkeit in sich aufsteigen.
Langsam paddelte er zurück an die Oberfläche und tauchte auf. Das Wasser glitzerte im Mondschein, und der Wind war weich und kühl auf seinem Gesicht. Er zog sich mit einem kleinen Sprung wieder aufs Eis und schüttelte das Wasser aus seinem Gefieder.
Nicht weit entfernt saß ein freundlicher Seehund auf einem Eisberg und beobachtete ihn mit einem breiten Grinsen.
„Na, kleiner Pinguin, hast du das Polarlicht gesehen?“ fragte er.
Piko nickte und gähnte. „Ja, es war wunderschön. Es hat mich ganz müde gemacht.“
Der Seehund lachte leise. „Dann hat es seine Aufgabe erfüllt. Gute Nacht, kleiner Pinguin.“
Piko watschelte langsam zurück zur Pinguinkolonie. In der Ferne leuchtete das Polarlicht noch immer am Himmel. Es war, als würde es ihm zum Abschied zuzwinkern.
Als er in der Mitte der Kolonie ankam, warteten schon zwei kleine Pinguine auf ihn – seine besten Freunde. „Piko! Wo warst du?“ riefen sie und umarmten ihn sofort.
Share information about your brand with your customers. Describe a product, make announcements, or welcome customers to your store.„Ich habe das Polarlicht gesehen… und die Wale… und einen freundlichen Seehund“, murmelte Piko müde.
„Und? Was hat das Polarlicht dir erzählt?“ fragte einer seiner Freunde neugierig.
Piko kuschelte sich zwischen seine Freunde, legte den Kopf auf seine Flügel und flüsterte: „Es hat mir gesagt, dass die Nacht voller Wunder ist… aber, dass Träume die schönsten Wunder sind.“
Seine Freunde lächelten und kuschelten sich noch enger an ihn. Mama Pinguin kam dazu und breitete liebevoll ihre Flügel über die drei kleinen Pinguine aus.
„Dann schlaf gut, mein kleiner Piko“, flüsterte sie sanft.
Piko schloss die Augen. Das Polarlicht tanzte noch immer am Himmel, doch in seinem Herzen fühlte er sich warm und geborgen. Mit einem glücklichen Seufzen schlief er tief und fest ein – inmitten seiner Familie, beschützt und geliebt.
Ende.