In der kleinen Stadt Klangburg lebte ein Junge namens Till. Till war acht Jahre alt und wollte unbedingt Musiker werden. Doch Till hatte ein Problem: Er besaß kein eigenes Musikinstrument.

Eines Tages, als Till durch den Park spazierte, sah er etwas Glänzendes im Gras liegen. Neugierig ging er näher heran und fand eine alte Trompete. Sie war ein bisschen verbeult und sah aus, als hätte sie schon bessere Tage gesehen, aber für Till war sie perfekt.

"Du bist jetzt meine", sagte Till und hob die Trompete auf. Er putzte sie mit seinem Ärmel ab und versuchte, einen Ton herauszubekommen. Statt Musik kam jedoch nur ein lautes „Plopp!“ heraus. Eine Ente, die in der Nähe war, erschrak und rutschte auf einem Blatt aus. Till musste lachen. „Oh je, wir müssen noch viel üben“, sagte er zu seiner Trompete.

Er versuchte es noch einmal. Diesmal kam ein Geräusch, das wie ein quietschender Schuh klang. Zwei Eichhörnchen stoppten mitten im Nussklauen und schauten irritiert. Till grinste.

Till übte weiter, und jedes Mal machte die Trompete ein anderes komisches Geräusch. Einmal klang sie wie ein schnarchender Bär, ein anderes Mal wie ein singender Frosch. Kinder, die in der Nähe spielten, kamen herüber, um zuzuhören. Jedes Mal, wenn Till blies und ein lustiges Geräusch herauskam, lachten sie.

  • „Wer möchte versuchen?“, fragte Till. Ein mutiges Mädchen mit roten Zöpfen trat vor. Sie blies in die Trompete, und es kam ein Geräusch heraus, das wie ein niesender Pinguin klang. Alle Kinder kicherten.

    Till fand es toll, dass seine Trompete alle zum Lachen brachte. „Die Traumtänzer-Trompete macht die besten Geräusche!“, rief er aus. Die Kinder nickten und klatschten.

    Ein kleiner Junge wollte es auch versuchen. Er nahm die Trompete, machte ein ernstes Gesicht und blies hinein. Plötzlich machte die Trompete ein Geräusch, das wie ein pupsender Elefant klang. Alle prusteten vor Lachen los, sogar die Vögel im Baum schienen zu kichern.

    Till war glücklich. Seine Trompete war vielleicht nicht perfekt, aber sie brachte alle zum Lachen. „Vielleicht sind wir keine guten Musiker“, sagte Till, „aber wir sind die lustigsten!“

  • So verbrachte Till den ganzen Nachmittag im Park, spielte auf seiner Traumtänzer-Trompete und alle prusteten los. Und obwohl sie keine richtige Musik machten, hatten sie eine Menge Spaß zusammen.

    Am nächsten Tag war Till wieder im Park, bereit für ein neues Trompetenabenteuer. Die Nachricht von der lustigen Traumtänzer-Trompete hatte sich herumgesprochen, und noch mehr Kinder waren gekommen, um die seltsamen und witzigen Töne zu hören.

    Heute hatte Till eine Idee. „Lasst uns ein Konzert geben!“, rief er. „Jeder darf einmal auf der Trompete spielen und sein lustigstes Geräusch machen!“ Die Kinder jubelten und klatschten begeistert.

    Sie bildeten eine Reihe, und jedes Kind wartete geduldig auf seine Chance, die Trompete zu spielen. Das erste Kind, ein kleiner Junge namens Emil, nahm die Trompete und blies hinein. Das Geräusch, das herauskam, klang wie ein quakender Frosch. Alle lachten und klatschten.

Als nächstes war Mia an der Reihe. Sie zog die Luft tief ein und blies so stark sie konnte. Die Trompete gab ein Geräusch von sich, das wie ein miauender Kater klang, der in eine Trompete fällt. Die Kinder kicherten und einige machten sogar miauende Geräusche nach.

Mit jedem Kind, das spielte, kamen lustigere und seltsamere Geräusche aus der Trompete. Ein Geräusch klang wie eine Quietsche-Ente. Ein anderes wie gackernde Hühner. Till und die Kinder konnten sich vor Lachen kaum halten.

„Jetzt bin ich dran!“, sagte Till, als alle Kinder gespielt hatten. Er nahm die Trompete, machte eine dramatische Pause und blies dann hinein. Mit einem großen „Brrrruuuumm!“ tat Till so, als würde er im Park wie ein Auto herumfahren, und die Kinder liefen lachend hinter ihm her.

Plötzlich hörte Till eine neue Stimme im Publikum. „Das klingt ja fantastisch!“, rief eine alte Dame mit einem großen Hut. „Ich habe mein ganzes Leben Musik gemacht, aber so etwas Lustiges habe ich noch nie gehört!“

Die Dame stellte sich als Frau Klangvogel vor, die Leiterin der örtlichen Musikschule. „Wie wär's, wenn ihr euer 'Konzert' bei unserem Sommerfest wiederholt?“, schlug sie vor. „Es wäre ein großartiger Auftritt, der sicher alle zum Lachen bringen wird.“

Till und die Kinder waren aufgeregt. Ein richtiges Konzert auf einem großen Fest, das klang toll! Sie stimmten sofort zu und begannen, Ideen für ihre Aufführung zu sammeln. „Wir werden die lustigsten Musiker der Stadt sein!“, rief Till.

So verbrachten Till und seine Freunde den Rest des Tages damit, für das große Sommerfest zu üben. Till wusste, dass es ein unvergesslicher Tag werden würde, und er konnte es kaum erwarten, seine Traumtänzer-Trompete erneut zum Klingen zu bringen.

Der Tag des Sommerfests war endlich gekommen. Der ganze Park war mit bunten Bannern und Girlanden geschmückt. Überall roch es nach Kakao und frisch gebackenen Waffeln. Till und seine Trompetenfreunde waren aufgeregt und ein bisschen nervös. Heute würden sie vor ganz vielen Menschen spielen, 5 mal so viele wie in Tills Klasse waren.

Frau Klangvogel hatte für sie eine kleine Bühne mitten im Park vorbereitet. „Ihr werdet großartig sein“, versicherte sie ihnen und half jedem Kind, sich bereit zu machen. Till fühlte sich wie ein echter Musikstar, als er seine Traumtänzer-Trompete polierte und für das Konzert vorbereitete.

Die Musik begann, und eines nach dem anderen trat jedes Kind auf die Bühne. Die Trompete machte ihre üblichen verrückten Geräusche: Ein Kind erzeugte ein Geräusch, das wie ein lachendes Kamel klang, ein anderes wie ein tanzender Dinosaurier. Das Publikum konnte nicht aufhören zu lachen und zu klatschen. Till wurde warm ums Herz, als er sah, wie glücklich die Musik die Leute machte.

Als Till an der Reihe war, nahm er einen tiefen Atemzug und erinnerte sich an all die Übungstage im Park. Er setzte die Trompete an seine Lippen und spielte das erste Lied, das sie gelernt hatten. Diesmal kamen jedoch nicht nur lustige Geräusche heraus, sondern auch eine schöne Melodie, die perfekt zu den komischen Tönen passte.

Das Publikum war begeistert. Sie klatschten im Takt und einige standen sogar auf, um zu tanzen. Till fühlte sich, als würde er schweben. Seine Nervosität war verschwunden, und alles, was blieb, war die Freude am Spiel.

Nach dem Konzert kam Frau Klangvogel auf die Bühne. „Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie eine so fröhliche und unterhaltsame Aufführung gesehen“, sagte sie. „Ihr habt das Sommerfest zu etwas ganz Besonderem gemacht.“ Sie überreichte jedem Kind eine kleine Trophäe, die aussah wie eine goldene Trompete. Till hielt seine stolz in die Höhe.

Die Kinder wurden zu kleinen Helden des Tages. Überall im Park sprachen die Leute über das lustige Trompetenkonzert und die Kinder, die es gespielt hatten. Till und seine Freunde fühlten sich wie echte Stars.

Als die Sonne unterging und das Fest zu Ende ging, sammelten sich Till und seine Freunde ein letztes Mal. Sie sprachen über ihre Lieblingsmomente und lachten über die lustigen Geräusche, die sie gemacht hatten. Till sah seine Trompete an und wusste, dass sie viel mehr als nur ein Instrument war. Sie war ein Zauberstab, der ganz viel Lachen verbreitete.