Der Froschkönig
Zusammenfassung: „Der Froschkönig“ in drei Sätzen
Eine Prinzessin verliert ihre goldene Kugel in einem Brunnen und ein Frosch bietet Hilfe an, verlangt dafür aber, ihr Freund zu werden und an ihrem Leben teilzunehmen.
Als sie versucht, ihr Versprechen zu brechen, verwandelt sich der Frosch durch ihre unbedachte Handlung in einen Prinzen, der durch den Bruch eines Fluchs befreit wurde.
Ihre anfängliche Abneigung weicht tiefer Freundschaft und Liebe, was zu einer prächtigen Hochzeit führt und sie leben glücklich bis ans Ende ihrer Tage.
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Es war einmal in einem weit, weit entfernten Königreich, wo Wälder tief und Geheimnisse verborgen waren, ein König, eine Königin und ihre liebliche Tochter, die Prinzessin. Diese Prinzessin hatte ein liebstes Spielzeug, eine goldene Kugel, mit der sie jeden Tag am Rande eines tiefen, klaren Brunnens spielte. Eines Tages rutschte die goldene Kugel der Prinzessin aus den Händen und fiel mit einem leisen Platschen in den Brunnen. Traurig blickte die Prinzessin in die Tiefen des Brunnens, doch so sehr sie sich auch bemühte, sie konnte ihre geliebte Kugel nicht sehen. Während sie dort stand und weinte, hörte sie plötzlich eine Stimme: „Warum weinst du, Prinzessin?“ Überrascht blickte sie um sich und sah einen Frosch, der seinen Kopf über das Wasser streckte.
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„Meine goldene Kugel ist in den Brunnen gefallen, und ich kann sie nicht mehr holen“, schluchzte die Prinzessin. Der Frosch dachte einen Moment nach und sagte dann: „Ich könnte deine Kugel zurückholen, aber was bekomme ich dafür?“ Die Prinzessin, verzweifelt ihre Kugel zurückzubekommen, versprach dem Frosch, was er auch verlangte: „Ja, alles, was du willst, mein Freund, meine Kleider, meine Juwelen, sogar die goldene Krone, die ich trage.“ Doch der Frosch schüttelte seinen Kopf. „Ich will weder deine Kleider noch deine Juwelen oder die goldene Krone. Wenn ich dir deine Kugel zurückbringe, musst du mich als deinen Freund annehmen. Ich will an deiner Seite essen, aus deinem goldenen Becher trinken und in deinem Bettchen schlafen.“ Die Prinzessin, die dachte, dass ein kleiner, nasser Frosch unmöglich solche Dinge begehren könnte, stimmte schnell zu. Wie versprochen tauchte der Frosch hinab und brachte nach kurzer Zeit die goldene Kugel zurück. Überglücklich über die Rückkehr ihres Schatzes, rannte die Prinzessin zurück zum Schloss, den Frosch und sein Verlangen vergessend.
Am nächsten Tag saßen die Königsfamilie und alle ihre Gäste beim Abendessen, als plötzlich ein seltsames Klopfen zu hören war. „Prinzessin, lass mich herein“, rief eine Stimme. Die Prinzessin ging zur Tür und fand den Frosch, der auf sein Versprechen pochte. Zögernd erzählte sie ihrem Vater, dem König, was geschehen war. Der König sprach weise: „Ein Versprechen ist heilig, meine Tochter. Du musst es halten.“ So kam es, dass der Frosch an der Seite der Prinzessin aß, aus ihrem goldenen Becher trank und schließlich in ihrem Bett schlafen sollte. Als sie ihn jedoch widerwillig auf ihr Bett hob, konnte die Prinzessin ihre Abneigung nicht mehr verbergen und warf den Frosch in einer impulsiven Regung gegen die Wand. Doch im nächsten Moment geschah ein Wunder. Statt eines Frosches stand ein stattlicher Prinz vor ihr, der von einem bösen Zauber befreit worden war.
Er erzählte, wie nur die wahre Freundschaft und ein Versprechen, das gehalten wird, den Fluch brechen konnten, der ihn in einen Frosch verwandelt hatte. Überwältigt von Dankbarkeit und Erleichterung, versprachen sich der Prinz und die Prinzessin einander. Bald darauf wurde eine prächtige Hochzeit gefeiert, zu der alle Wesen des Waldes, sowohl kleine als auch große, eingeladen wurden. Und so lebten die Prinzessin und der Prinz glücklich bis ans Ende ihrer Tage in einem Reich, wo Güte und Versprechen mehr wert waren als Gold. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann lachen und tanzen sie noch heute.
Hinweis: Diese moderne Variante des Märchens „Der Froschkönig“ basiert auf der Erzählung von den Gebrüdern Grimm aus dem Jahr 1812. Sie wurde durch uns modernisiert, aber orientiert sich inhaltlich am Original und spiegelt in Teilen nicht die Wertvorstellungen des 21. Jahrhunderts wider.
Die Moral von „Der Froschkönig“
Die Geschichte des Froschkönigs zeigt, dass wahre Schönheit und Wert nicht immer auf den ersten Blick erkennbar sind. Versprechen sollten stets mit Bedacht gegeben und gehalten werden, denn sie bilden den Grundstein für Vertrauen und Freundschaft. Letztendlich zeigt uns das Märchen, dass Mut und Offenheit gegenüber Unbekanntem oft zu unerwarteten und wundervollen Wendungen im Leben führen können.