Der gestiefelte Kater
Zusammenfassung: „Der gestiefelte Kater“ in drei Sätzen
Ein Müller hinterlässt seinem jüngsten Sohn nach dem Tod nur einen Kater, der sich jedoch als wertvoll erweist, indem er Stiefel trägt und durch List den König davon überzeugt, dass sein Herr der reiche Marquis von Carabas ist.
Der Kater erschwindelt Land und ein Schloss, indem er einen mächtigen Zauberer überlistet und besiegt, der sich in eine Maus verwandelt hatte.
Dank der cleveren Taten des Katers heiratet der Müllerjunge die Prinzessin und sie leben glücklich bis ans Ende ihrer Tage.
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Es war einmal ein Müller, der hatte drei Söhne, eine Mühle, einen Esel und einen Kater. Als der Müller starb, hinterließ er dem ältesten Sohn die Mühle, dem zweiten den Esel und dem jüngsten den Kater. Der jüngste Sohn war traurig, da er glaubte, das Schlechteste geerbt zu haben. Doch der Kater war kein gewöhnliches Tier. Er sprach: „Gib mir einen Sack und ein Paar Stiefel und du wirst sehen, dass du nicht so schlecht weggekommen bist, wie du denkst.“
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Der junge Mann gab diesem, was er verlangte. Der Kater zog die Stiefel an, nahm den Sack über die Schulter und ging hinaus in die weite Welt. Der gestiefelte Kater fing mit List und Geschick einige Hasen und Rebhühner, brachte sie dem König und sagte, sie seien ein Geschenk seines Herrn, des Marquis von Carabas. Der König war beeindruckt und dankte dem Marquis, ohne zu ahnen, dass es ihn gar nicht gab.
Der Kater setzte seine klugen Pläne fort und überredete seinen Herrn, sich in einen Fluss zu werfen, gerade als der König vorbeikam. Der Kater rief um Hilfe und erklärte, der Marquis von Carabas wäre beim Baden beinahe ertrunken und Räuber hätten seine Kleider gestohlen. Der König, gerührt von der Geschichte, bot dem jungen Mann Kleidung aus seiner eigenen Kutsche an und lud ihn ein, mit ihnen zu fahren. Der Kater eilte voraus, überzeugte die Bauern entlang des Weges, dem König zu sagen, das Land gehöre dem Marquis von Carabas, und bedrohte sie mit schlimmen Konsequenzen, sollten sie die Wahrheit sagen.
Schließlich erreichte der Kater ein prächtiges Schloss, bewohnt von einem grausamen Zauberer, der sich in alle möglichen Tiere und sogar in einen Löwen verwandeln konnte. Der Kater bat um eine Audienz und forderte den Zauberer heraus, sich in eine Maus zu verwandeln. Als der Zauberer dies tat, schnappte der Kater zu und fraß ihn auf. Als der König mit dem jungen Mann und seiner Tochter am Schloss ankam, erklärte der Kater, dass dies die Residenz seines Herrn, des Marquis von Carabas, sei.
Der König war so beeindruckt von dem Reichtum und der scheinbaren Macht des jungen Mannes, dass er ihm die Hand seiner Tochter anbot. Der Müllerjunge heiratete die Prinzessin und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage. Der gestiefelte Kater wurde ein hochgeachteter Hofkater und nie wieder musste er um sein Essen oder ein warmes Plätzchen zum Schlafen bangen.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. So endet die Geschichte des gestiefelten Katers, eines klugen und treuen Gefährten, der mit Einfallsreichtum und Mut das Leben seines Herrn zum Besseren wendete.
Hinweis: Diese moderne Variante des Märchens „Der gestiefelte Kater“ basiert auf der Erzählung von den Gebrüdern Grimm aus dem Jahr 1812. Sie wurde durch uns modernisiert, aber orientiert sich inhaltlich am Original und spiegelt in Teilen nicht die Wertvorstellungen des 21. Jahrhunderts wider.
Die Moral von „Der gestiefelte Kater“
Das Märchen vom gestiefelten Kater zeigt uns, dass clever zu sein und kreativ zu denken meistens wichtiger ist als reich oder adelig geboren zu werden. Der Kater beweist, dass man mit Schlauheit, Courage und einem guten Plan sogar das schier Unmögliche schaffen kann. Er zeigt, dass jeder seine Lage verbessern kann, indem er besonnen handelt, egal wie aussichtslos alles zu Beginn scheint. Außerdem erinnert uns die Geschichte daran, dass Treue und Ehrlichkeit ihren Lohn finden und anderen zu helfen einem selbst auf dem Weg zum Erfolg helfen kann.