Zusammenfassung: „Der Rattenfänger von Hameln“ in drei Sätzen

Ein Rattenfänger versprach, Hameln von einer schlimmen Rattenplage zu befreien, indem er sie mit seiner Flöte in einen Fluss lockte, wo sie ertranken.

Nachdem er die Ratten entfernt hatte, weigerten sich die Stadtoberen, ihm den versprochenen Lohn zu zahlen, weil sie dachten, er könne ihnen nichts mehr tun.

Der Rattenfänger kehrte zurück und lockte mit seiner Flöte alle Kinder der Stadt in einen Berg, der sich hinter ihnen schloss, als Strafe dafür, dass er nicht bezahlt wurde.

  • Es war einmal eine kleine Stadt namens Hameln, die von einer schlimmen Rattenplage heimgesucht wurde. Überall wimmelte es von Ratten: Sie liefen durch die Küchen, die Vorratskammern und sogar durch die Schlafzimmer. Nichts war vor ihnen sicher, sie fraßen das Getreide, das Brot und alles, was sie finden konnten. Die Bewohner von Hameln waren verzweifelt und wussten nicht, was sie tun sollten, da die unermüdliche Plage ihr tägliches Leben störte und große Angst und Unruhe in der gesamten Gemeinschaft verbreitete.

  • Eines Tages kam ein geheimnisvoller Mann in die Stadt. Keiner der Bewohner von Hameln kannte ihn oder hatte ihn je zuvor gesehen. Er trug einen bunten Mantel und hatte eine Flöte bei sich. Er stellte sich den Stadtoberen als der Rattenfänger von Hameln vor und versprach, die Stadt gegen eine gewisse Bezahlung von allen Ratten zu befreien. Die Bürgermeister der Stadt, müde von dem Unheil, das die Ratten anrichteten, stimmten schnell zu und versprachen ihm eine große Summe Geld, wenn er sein Versprechen halten konnte. Seine geheimnisvolle Erscheinung und das Versprechen wirkten verlockend, und so weckte er die Hoffnung der geplagten Stadtbewohner auf Rettung.

Der Rattenfänger zog seine Flöte und begann eine süße, eingängige Melodie zu spielen. Wie durch Zauber angelockt, kamen die Ratten aus allen Ecken und Winkeln der Stadt und folgten dem Klang seiner Musik. Er führte sie aus der Stadt hinaus zum Fluss Weser, wo er weiterspielte, bis jede einzelne Ratte in den Fluss sprang und ertrank. Dieses seltsame Schauspiel zog die Aufmerksamkeit der Stadtbewohner an, die mit Erstaunen und Erleichterung zusahen, wie ihre Plage mit jeder Note, die der Rattenfänger spielte, weiter verschwand.

Als der Rattenfänger zurückkehrte, um seine Belohnung einzufordern, änderten die Stadtoberen jedoch ihre Meinung. Sie weigerten sich, das versprochene Geld zu zahlen, überzeugt davon, dass nun, da die Ratten verschwunden waren, der Rattenfänger keine Macht mehr über sie hatte. Betrübt und zornig über das gebrochene Versprechen der Stadtoberen, schwor der Rattenfänger Rache. Sein Blick wurde düster, und seine Worte kalt und ernst, als er den Verrat der Stadtoberen verfluchte und ankündigte, dass ihr Betrug nicht ohne Folgen bleiben würde.

Wenige Tage später kehrte der Rattenfänger zurück. Dieses Mal spielte er seine Flöte noch einmal, aber nicht um Ratten anzulocken. Es war ein Sonntag, und alle Erwachsenen waren in der Kirche. Die Melodie des Rattenfängers war diesmal noch schöner und verlockender. Alle Kinder der Stadt, insgesamt hundertunddreißig, liefen ihm nach, fasziniert von den süßen Tönen seiner Flöte. Er führte sie aus der Stadt heraus zu einem verborgenen Berg. Die Legende besagt, dass sich der Berg öffnete, und der Rattenfänger mit den Kindern hineinging. Der Berg schloss sich hinter ihnen, und sie wurden nie wieder gesehen. Der Rattenfänger von Hameln hinterließ eine Stadt in Trauer und Verzweiflung über den für die Bewohner unerklärlichen Verlust.

Die Stadt Hameln trauerte um die verlorenen Kinder und bereute zutiefst, dem Rattenfänger nicht seinen gerechten und versprochenen Lohn gegeben zu haben. Seitdem erzählt man sich in Hameln die Geschichte des Rattenfängers, der gekommen war, um die Stadt von Ratten zu befreien, und dann ihre Kinder mit seiner Musik fortgeführt hatte.

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben die Legenden weiter, und die Einwohner von Hameln erinnern sich immer an die wichtige Lektion, Versprechen zu halten und für erbrachte Dienste gerecht zu zahlen.


Hinweis: Diese moderne Variante der Sage „Der Rattenfänger von Hameln“ basiert auf der schriftlichen Fassung der Gebrüder Grimm aus dem Jahr 1816. Sie wurde durch uns modernisiert, aber orientiert sich inhaltlich am Original und spiegelt in Teilen nicht die Wertvorstellungen des 21. Jahrhunderts wider.

Die Moral des Märchens

Die Geschichte vom Rattenfänger von Hameln lehrt uns, wie wichtig es ist, Versprechen zu halten und anderen gegenüber gerecht zu handeln. Die Stadtoberen von Hameln bezahlten den Rattenfänger nicht für seine Arbeit, und als Ergebnis verloren sie etwas viel Wertvolleres: ihre Kinder. Die Geschichte zeigt, dass es immer besser ist, ehrlich zu sein und sich an Abmachungen zu halten, damit niemand verletzt wird und wir alle in Frieden miteinander leben können.