Zusammenfassung: „Der standhafte Zinnsoldat“ in drei Sätzen

Ein einbeiniger Zinnsoldat verliebt sich in eine Papiertänzerin.

Nach vielen Abenteuern, wie dem Sturz aus dem Fenster und einer Reise im Bauch eines Fisches, kehrt er zu ihr zurück.

Durch einen bösen Kobold landen beide im Kaminfeuer, wo die Tänzerin verbrennt und der Soldat zu einem Zinnherz schmilzt.

  • Es war einmal ein kleiner Junge, der zum Geburtstag eine Schachtel mit 25 Zinnsoldaten geschenkt bekam. Die Zinnsoldaten waren alle aus demselben alten Zinnlöffel gegossen worden und sahen sich zum Verwechseln ähnlich. Sie trugen rote und blaue Uniformen, hielten ihre Gewehre im Arm und blickten geradeaus mit einem ernsten Gesichtsausdruck.

    Nur einer der Soldaten war etwas anders – ihm fehlte ein Bein, weil für ihn das Zinn nicht mehr gereicht hatte, als er gegossen wurde. Doch auf seinem einem Bein stand er genauso beharrlich und tapfer wie seine Kameraden auf ihren zwei Beinen. Der kleine Junge stellte die Zinnsoldaten nebeneinander auf dem Tisch im Kinderzimmer auf.

  • Unter dem vielen Spielzeug entdeckte der einbeinige Zinnsoldat eine wunderschöne Ballerina aus Papier. Sie trug ein weißes Kleid mit Rüschen, hatte lange dunkle Haare und stand, auf einem Bein, so anmutig und leicht, dass der Soldat dachte, sie wäre wie er. Er verliebte sich auf den ersten Blick in die schöne Tänzerin und konnte seine Augen nicht mehr von ihr abwenden. Am liebsten hätte er sie angesprochen, aber er war schüchtern und traute sich nicht.

    Doch dann passierte etwas Schreckliches: Ein Windstoß fegte den Zinnsoldaten aus dem offenen Fenster und er fiel drei Stockwerke tief hinunter auf die gepflasterte Straße. Zwei Lausbuben, die gerade vorbeikamen, fanden den Soldaten. Sie bastelten ein Papierschiffchen, setzten ihn hinein und ließen es in der Regenrinne davonsegeln. Das kleine Schiff mit dem Zinnsoldaten fuhr den Rinnstein hinab, immer schneller und schneller, bis es schließlich in einen dunklen, unterirdischen Kanal mündete. Mutig und standhaft ertrug der Soldat alle Gefahren der stürmischen Fahrt, denn in Gedanken war er die ganze Zeit bei seiner geliebten Ballerina.

Plötzlich wurde das Papierschiff von einem großen, gierigen Fisch verschluckt – mitsamt dem Zinnsoldaten! Wie dunkel und eng es im Bauch des Fisches war. Der arme Soldat wurde hin und her geworfen, aber er verlor nicht den Mut. Tapfer hielt er sein Gewehr im Arm und dachte an die wunderschöne Tänzerin, die er wahrscheinlich nie wiedersehen würde.

Wie es der Zufall wollte, wurde der Fisch von einem Fischer gefangen und landete ausgerechnet in der Küche des Hauses, in dem der kleine Junge mit seinen Zinnsoldaten wohnte. Als die Köchin den Fisch für das Mittagessen zubereitete und aufschnitt – welch eine freudige Überraschung! Da lag der verloren geglaubte Zinnsoldat, heil und unversehrt!

Überglücklich stellte der Junge den Soldaten zurück auf den Tisch im Kinderzimmer, direkt neben seine geliebte Ballerina. Endlich waren sie wieder vereint! Der Zinnsoldat strahlte vor Freude und die Ballerina lächelte sanft.

Doch die Freude währte nicht lange. Ein böser Kobold, der auch im Kinderzimmer wohnte, wurde eifersüchtig auf das Glück der beiden. In einem unbemerkten Moment stieß er den Zinnsoldaten vom Tisch, direkt in den lodernden Kamin. Eine Windböe erfasste die Tänzerin und wirbelte sie ebenfalls ins Feuer. Eng umschlungen verglühten der Zinnsoldat und die Ballerina in den heißen Flammen.

Als das Dienstmädchen am nächsten Morgen die Asche aus dem Ofen holte, fand sie ein kleines Zinnherz – alles, was von dem standhaften Zinnsoldaten übriggeblieben war. Daneben lag ein verkohlter Paillettenstern der Ballerina. So fanden die beiden in der Asche doch noch zueinander und ihre Liebe überdauerte sogar den Tod.


Hinweis: Diese moderne Variante des Märchens „Der standhafte Zinnsoldat“ basiert auf dem Kunstmärchen von Hans Christian Andersen aus dem Jahr 1838. Sie wurde durch uns sprachlich modernisiert, orientiert sich aber inhaltlich am Original und spiegelt in Teilen nicht die Wertvorstellungen des 21. Jahrhunderts wider.

Die Moral von „Der standhafte Zinnsoldat“

Das Märchen vom standhaften Zinnsoldaten erzählt auf zauberhafte Weise von Liebe und Treue. Es zeigt, dass man an seinen Träumen festhalten und für sie kämpfen sollte, auch wenn einem Hindernisse im Weg stehen. Mit Mut und Beharrlichkeit kann man sein Glück finden, so wie der einbeinige Zinnsoldat, der am Ende für immer mit seiner geliebten Ballerina vereint ist.