Zusammenfassung: „Die Bremer Stadtmusikanten“ in drei Sätzen

Ein alter Esel, ein Jagdhund, eine Katze und ein Hahn, alle von ihren Besitzern wegen ihres Alters und nachlassender Nützlichkeit verstoßen, beschließen, nach Bremen zu gehen, um dort als Stadtmusikanten ein neues Leben zu beginnen.

Unterwegs finden sie ein von Räubern bewohntes Haus, vertreiben diese mit einem listigen Plan durch lautes Musizieren und nehmen das Haus für sich in Besitz.

Die vier Freunde leben fortan glücklich und in Freundschaft in ihrem neuen Zuhause, da die Räuber, erschreckt durch die vermeintlichen Geister, nicht zurückkehren.

  • Es war einmal ein alter Esel, der nach vielen Jahren harter Arbeit keine Kraft mehr hatte, die schweren Säcke zu tragen. Sein Herr wollte ihn deshalb loswerden, aber der kluge Esel bemerkte das und beschloss, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Er machte sich auf den Weg nach Bremen, um dort Stadtmusikant zu werden. Auf seiner Reise traf er einen Jagdhund, der, weil er zu alt zum Jagen war, von seinem Herrn verjagt worden war. „Komm mit mir nach Bremen“, sagte der Esel, „du für die Jagd, ich für die Lasten, zusammen werden wir Musiker.“ Der Hund, froh über die Gesellschaft, schloss sich dem Esel an.

  • Nicht weit des Weges trafen sie eine alte Katze, die wegen ihrer nachlassenden Schärfe keine Mäuse mehr fangen konnte und deshalb von ihrer Besitzerin nicht mehr gewollt war. Der Esel lud die Katze ein, sich ihnen anzuschließen: „Komm nach Bremen, du als Sängerin, wir als Musiker.“ Die Katze, die ihre letzten Tage in Frieden verbringen wollte, stimmte freudig zu. Als die drei Weggefährten weiterzogen, begegneten sie einem Hahn, der zu alt war, um den Morgen mit seinem Krähen zu begrüßen. Der Hahn klagte, dass er für den nächsten Tag zum Suppenhuhn bestimmt sei. „Fliehe mit uns nach Bremen“, ermunterte der Esel, „deine Stimme soll das Publikum begeistern.“ Der Hahn, erleichtert, einer traurigen Bestimmung entkommen zu können, gesellte sich zu der Gruppe.

So zogen die vier neuen Freunde gemeinsam weiter, voller Hoffnung auf ein zweites Leben in Bremen als Stadtmusikanten. Doch der Weg war weit und als die Nacht hereinbrach, fanden sie sich in einem dichten Wald wieder. Müde und hungrig suchten sie nach einem Platz zum Ausruhen und entdeckten schließlich ein Licht, das durch die Bäume schimmerte. Sie folgten dem Licht und fanden ein Räuberhaus, aus dem leises Reden und Lachen zu hören war. Hungrig und erschöpft beschlossen sie, die Räuber zu vertreiben und sich das Haus anzueignen.

Der Esel schaute zum Fenster herein, der Hund sprang auf den Rücken des Esels, die Katze kletterte auf den Hund und der Hahn flog auf die Katze. Dann, auf ein Zeichen hin, fingen sie alle gleichzeitig an, zu schreien, zu bellen, zu miauen und zu krähen. Der Lärm war so furchteinflößend, dass die Räuber glaubten, ein Gespenst sei in ihr Haus eingedrungen und flohen in größter Eile. Die vier Freunde betraten das Haus, fanden den Tisch reich gedeckt mit Speisen und Getränken, die die Räuber zurückgelassen hatten. Sie ließen es sich gutgehen und ruhten sich danach in den Betten der Räuber aus, zufrieden mit ihrem Abenteuer.

In der Mitte der Nacht kehrte der Räuberhauptmann zurück, um zu überprüfen, ob das vermeintliche Gespenst verschwunden sei. Als er das Haus betrat, wollte er gerade ein Licht anzünden, als die Katze ihm mit ihren scharfen Krallen ins Gesicht sprang. Der Hahn krähte vom Balken herab, der Hund biss ihn in die Beine und der Esel trat ihn mit seinen kräftigen Hufen. Der Räuber rannte so schnell er konnte zurück zu seinen Gefährten und erzählte ihnen von den furchtbaren Geistern, die das Haus bewohnten.

Die Räuber kehrten nie wieder in das Haus zurück, überzeugt davon, dass es von Geistern heimgesucht wurde. Die vier Bremer Stadtmusikanten fanden in dem Haus ein neues Zuhause, wo sie den Rest ihrer Tage friedlich und in Freundschaft verbrachten. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann musizieren sie noch heute.


Hinweis: Diese moderne Variante des Märchens „Die Bremer Stadtmusikanten“ basiert auf der Erzählung von den Gebrüdern Grimm aus dem Jahr 1812. Sie wurde durch uns modernisiert, aber orientiert sich inhaltlich am Original und spiegelt in Teilen nicht die Wertvorstellungen des 21. Jahrhunderts wider.

Die Moral von „Die Bremer Stadtmusikanten“

In der Geschichte der Bremer Stadtmusikanten zeigt sich die Moral, dass Freundschaft und Zusammenhalt uns befähigen, selbst die größten Herausforderungen zu überwinden. Unabhängig von Alter oder vergangenen Misserfolgen können Neuanfänge gefunden werden, wenn wir uns mit anderen zusammenschließen, die unsere Träume teilen. Es lehrt uns, dass in der Einheit Stärke liegt und dass jeder, egal wie unbedeutend er scheinen mag, einen wertvollen Beitrag zum gemeinsamen Ziel leisten kann.