Zusammenfassung: „Dornröschen“ in drei Sätzen

Dornröschen fiel an ihrem fünfzehnten Geburtstag in einen tiefen Schlaf, nachdem sie sich an einer verfluchten Spindel stach.

Der ganze Palast fiel mit ihr in den Schlaf, umgeben von einer undurchdringlichen Dornenhecke.

Nach hundert Jahren erweckte ein mutiger Prinz Dornröschen mit einem Kuss zum Leben, brach den Fluch und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage.

  • Es war einmal ein König und eine Königin, die wünschten sich nichts sehnlicher als ein Kind. Eines Tages ging dieser Wunsch in Erfüllung und sie bekamen eine wunderschöne Tochter. Zum Fest der Taufe luden sie zwölf weise Frauen des Königreichs ein, damit sie der Prinzessin gute Gaben schenken. Doch sie vergaßen, die dreizehnte weise Frau einzuladen, denn sie hatten nur zwölf goldene Teller für die Gäste. Diese dreizehnte weise Frau, gekränkt, dass sie nicht eingeladen wurde, kam dennoch und sprach einen Fluch über das Kind: An ihrem fünfzehnten Geburtstag sollte sie sich an einer Spindel stechen und tot umfallen.

  • Eine der zwölf weisen Frauen, die ihren Wunsch noch nicht geäußert hatte, milderte den Fluch. Sie sagte, Dornröschen werde nicht sterben, sondern in einen tiefen Schlaf fallen, aus dem sie nach hundert Jahren durch den Kuss der wahren Liebe geweckt werden könne. Um seine Tochter zu schützen, befahl der König, dass alle Spindeln im Königreich verbrannt werden sollten.

Die Jahre vergingen, und Dornröschen wuchs zu einer schönen und gütigen Prinzessin heran. An ihrem fünfzehnten Geburtstag, als der König und die Königin nicht im Schloss waren, fand sie in einem alten Turm eine freundliche alte Frau, die mit einer Spindel spann. Neugierig bat Dornröschen darum, es auch einmal zu versuchen. Doch kaum hatte sie die Spindel berührt, stach sie sich daran und fiel in den vorhergesagten tiefen Schlaf.

Der Zauber breitete sich aus und der gesamte Hofstaat fiel ebenfalls in Schlaf. Um das Schloss wuchs eine riesige Dornenhecke, die es vor den Blicken der Außenwelt verbarg. Jahrzehnte vergingen und viele Prinzen versuchten, durch die Dornenhecke zu gelangen, doch keiner war erfolgreich. Hundert Jahre später kam ein junger Prinz in das Königreich und hörte die Geschichte von der schlafenden Prinzessin. Getrieben von Neugier und dem Wunsch, die Prinzessin zu sehen, näherte er sich der Dornenhecke. Zu diesem Zeitpunkt verwandelten sich die Dornen in große Blumen, die ihm den Weg freigaben. Der Prinz betrat das Schloss und fand alles in Schlaf versunken. Er folgte einem geheimnisvollen Leuchten bis zu dem Turm, in dem Dornröschen schlief.

Als er sie sah, war er so gerührt von ihrer Schönheit, dass er sich vorbeugte und sie sanft auf die Lippen küsste. Dieser Kuss der wahren Liebe brach den Fluch. Dornröschen öffnete die Augen und mit ihr erwachte das gesamte Schloss zum Leben. Der Prinz und Dornröschen sahen sich in die Augen und spürten sofort eine tiefe Verbindung.

Der König und die Königin, überglücklich, ihre Tochter wieder wach zu sehen, stimmten der Hochzeit der beiden zu. Das ganze Königreich feierte wochenlang. Dornröschen und der Prinz lebten glücklich und zufrieden.

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. So endet die zauberhafte Geschichte von Dornröschen, der Prinzessin, die hundert Jahre schlief, bis die wahre Liebe sie erweckte.


Hinweis: Diese moderne Variante des Märchens „Dornröschen“ basiert auf der Erzählung von den Gebrüdern Grimm aus dem Jahr 1813. Sie wurde durch uns modernisiert, aber orientiert sich inhaltlich am Original und spiegelt in Teilen nicht die Wertvorstellungen des 21. Jahrhunderts wider.

Die Moral von „Dornröschen“

Die Geschichte von Dornröschen zeigt, dass wahre Liebe und Güte mächtiger sind als das größte Unheil oder der stärkste Fluch. Trotz der besten Absichten der Eltern und der Vorsichtsmaßnahmen, die sie trafen, um ihr Kind zu schützen geht das Schicksal oft seinen eigenen Weg. Doch am Ende kann eine Aktion, die von einem reinen Herzen wahrer Liebe lebt – wie der Kuss des Prinzen – selbst die tiefsten Wunden heilen und den finstersten Zauberspruch brechen. Die Geschichte betont die Kraft der Geduld und des Durchhaltens. Selbst hundert Jahre Wartezeit können überwunden werden, wenn am Ende die Hoffnung und die Liebe triumphieren.